ABARTH SCORPIONE 1300 S

ABARTH SCORPIONE 1300 S

Das Coupe von Carlo Abarth im Design der 70-ger Jahre

Erstzulassung:                   22.08.1969
ABARTH VIN:                        104N 1334209*327*

 

Die Technik:
ABARTH Motor - Typ A104
1296 ccm - 75 PS
Wasserkühler vorn
Originales 4-ABARTH Getriebe 9/35
Scheibenbremse vorn - Trommelbremse hinten
ABARTH BORRANI FERGAT Felgen 5,5 x 13

Der ABARTH SCORPIONE war das letzte Seriencoupe, das Carlo Abarth auf den Markt brachte. Es gab zwei Versionen, den SCORPIONE 1300 S und den SCORPIONE 1300 SS. Vom 1300 SS gibt es weniger als 20 Stück. Insgesamt verließen ca. 250 Autos die ABARTH Hallen. Angeboten wurden die Autos von 1969 - 1971. Fertig gestellt waren fast alle schon im Jahr 1969.

Giorgetto Giugiaro entwarf Karosserie und Inneneinrichtung für den Autobauer Francis Lombardi. Lombardi baute auf dieser Basis den „Grand Prix“ mit dem 850 ccm FIAT Motor. Gemeinsam mit Gianini gründete Lombardi die Firma O.T.A.S, die wiederum diese Autos mit 1000 ccm und 817 ccm Motoren ausrüstete. Fast alle O.T.A.S gingen in die USA.

Carlo Abarth sah in dem Entwurf von Giorgetto Giugiaro seine Chance für Bau eines Seriencoupés mit erheblich mehr Leistung. So baute er den SCORPIONE 1300 S & SS auf Basis des LOMBARDI 850, natürlich mit umfangreichen Veränderungen im Bereich der Radläufe, des Unterbodens, des Vorderwagens, der Achsaufnahmen und des Motorraumes. Der ABARTH-Motor, Typ A104, basierte auf dem des FIAT 124 mit einer Nockenwelle.

Der SCORPIONE 1300 S war von Carlo Abarth als Konkurrenz zum Opel GT, Porsche 914, FIAT 124 Coupé, Lotus Europa und Alfa Romeo 1300 GT angedacht. Zeitgenössische Tests bestätigen aufgrund seines geringen Leistungsgewichts durchaus diese Vergleichsberechtigung. In der AMS 22/1970 wird der Wagen hoch gelobt. Wäre er nur nicht so teuer gewesen! Mit einem Preis von 20% über dem Preis der anderen Fahrzeuge dieses Tests blieb er ein Exot.

Die ausgefallene Form, italienische Eleganz und die seine Seltenheit machen den SCORPIONE 1300 S heute so begehrenswert.

Die Historie:


Die Geschichte dieses SCORPIONE ist kaum zu glauben.
Seit 1969 war er als Neuwagen in erster Hand, bis ich ihn im Jahr 2020 erwerben konnte. Die belegbare Gesamtlaufleistung betrug 1.960 Km in mehr als fünfzig Jahren.
Die deutsche ABARTH Szene wußte von diesem ABARTH. Nur gesehen hatte ihn kaum jemand. Der Wagen wurde vom Erstbesitzer, einem Karosserieschlosser, 1969 mit einem leichten Transportschaden gekauft. Er beseitigte den Schaden, fuhr den Wagen aber selten. 1975 hatte er eine belegte Laufleistung von 153 Km. 1979 lagerte der Erstbesitzer das Auto derart ein, daß es nicht mehr wegbewegt werden konnte. Der SCORPIONE wurde aber regelmäßig zum Laufen gebracht. Schließlich landete er oben auf zwei weiteren LOMBARDI 850 und einem FIAT 850 Spider. Alles war nur durch eine normale Tür erreichbar.


Nach dem Tod des Besitzers brachte seine Familie den „Trödeltrupp“ von RTL II ins Spiel. Der Verstorbene besaß Unmengen von Oldtimern und Tonnen von Teilen, mit deren Verkauf man sich überfordert sah. 2013 wurden in zwei Tagen Großteile davon verkauft - siehe Folge 326 auf RTL II.
Der SCORPIONE 1300 S blieb unverkauft, denn das Ordnungsamt verwehrte dem Fernsehteam und allen Kaufinteressenten den Zutritt zu dem baufälligen Gebäude, in dem er sich befand.

So wiederbelebten die Töchter des Erstbesitzers mit Unterstützung einer ortsansässigen Werkstatt das Auto in den nachfolgenden Jahren. Die Zulassung erfolgte im Jahr 2019. Es wurde nur die gesamte Technik überholt. Die Karosserie befindet sich heute noch in demselben Zustand wie 1979. Die Lackierung ist in weiten Teilen die erste.
2020 konnte ich diesen SCORPIONE 1300 S von der Familie des Erstbesitzers erwerben.