ABARTH-SIMCA 1300

ABARTH-SIMCA 1300

ABARTH-SIMCA 1300: Der Siegerwagen in der GT-Klasse bis 1300 ccm

Baujahr:                                1962
Erstzulassung:                    04.06.1963
Kennzeichen:                       TO 539675
ABARTH VIN:                         130S*0067*

 

Die Technik:
Heckmotor mit Heckantrieb
Ein originaler ABARTH-Motor TYP 230 ist nicht vorhanden
SIMCA Motor - Basis Typ 1000
1288 ccm - 108 PS
Wasserkühler vorn & Ölkühler hinten
Originales 4-ABARTH Getriebe 9/35 ohne Sperre
Scheibenbremse vorn und hinten
ABARTH CAMPAGNOLO Magnesium Felgen vorne 4,5 x 13 & hinten 5,5 x 13

In Ergänzung zu der Klasse bis 1000 ccm mit dem FIAT ABARTH 1000 BIALBERO und dem MONOMILLE konstruierte Carlo Abarth im Jahr 1962 den ABARTH-SIMCA 1300. Warum die Bezeichnung ABARTH-SIMCA? Carlo Abarth wollte ein Fahrzeug für die Klasse bis 1300 ccm bauen. Dafür benötigte er als Basis eine Bodengruppe mit größerem Radstand und breiter als die des FIAT 600, auf dem seine GT´s bis 1000 ccm basierten. Zu dieser Zeit arbeitete der FIAT Konzern mit CHRYSLER zusammen, wozu wiederum der französische Autohersteller SIMCA gehörte. Über diese Verbindung gelang es Carlo Abarth preisgünstig an Rohkarosserien des SIMCA 1000 zu gelangen, deren Unterbau optimal geeignet war.

Die Karosserie wurde bei ABARTH per Hand aus Aluminium gefertigt. Der Motor stellte eine komplette ABARTH Entwicklung dar, hatte 1288 ccm und 125 PS. Zunächst besaß er drei Kurbelwellenlager, ab 1964 dann fünf Lager für eine bessere Standfestigkeit.

Es gibt zeitgenössische Fotos von einer Straßenversion des ABARTH-SIMCA 1300, sogar mit Stoßstangenecken. Gedacht war er aber für den Renneinsatz. Hier lag seine Stärke, bewiesen durch unzählige Siege von 1962 - 1965.

Es wurden ca. 100 Autos mit 1300 ccm in drei Versionen gebaut:

  • In Rundheckversion - Motor Typ 230
  • In Duck-Tail Version - Motor Typ 230B
  • In Duck-Tail Version mit Klappfront - Motor Typ 230B

Die verbliebenen 30 - 40 unverkauften Rohkarosserien lieferte Carlo Abarth an die Firma Radbourne, den englischen ABARTH Importeur. Er baute mit der Technik  des FIAT 124 daraus einen straßentauglichen Sportwagen, den er ab 1968 im Angebot hatte.

Die Historie diese Fahrzeugs:
Ich bin im Besitz der kompletten, originalen Papiere dieses Fahrzeugs aus Italien. Der Wagen wurde am 04.06.1963 auf Carlo Abarth als Erstbesitzer zugelassen. Weitere Besitzer in Italien gab es nicht. Dieser ABARTH-SIMCA 1300 hat nachweislich an folgenden Rennläufen teilgenommen:

  •  9. Juni 1963 - Rossfeld Bergrennen - Startnummer 46 - Fahrer Mauro Bianchi - 3. Platz in der Klasse bis 1300 ccm
  • 13. Juni 1963 - Preis von Wien/Flugplatz Wien Aspern - Startnummer 79 - Fahrer Mauro Bianchi - Sieger in der Klasse bis 1300 ccm
  • 14. Juli 1963 - 500 Km Rennen auf dem Nürburgring - Startnummer 122 - Fahrer Pilette & Möll - Start als Prototyp außerhalb der Wertung - Sieger mit drei Runden Vorsprung vor dem nächst gewerteten Fahrzeug
  • 20. - 22. September 2002 - Le Mans Classic - Startnummer 20 - Fahrer Beck, Bode Gelleschun - 2. Platz in der Klasse bis 1300 ccm

Es folgten zahlreiche weitere Einsätze im Rahmen von historischen Rennsport-veranstaltungen

Der Wagen wurde 1998 in Italien angeboten und ich habe ihn 1999 ohne Motor kaufen können. Er war restauriert und lackiert, aber nicht fahrbereit. Technisch wurde er einsatzbereit gemacht. Der Motor basiert auf einem SIMCA 1000 Motor mit einer Nockenwelle und zwei WEBER 45 Vergasern. Er hat 1288 ccm und leistet 108 standfeste PS.

Der Wagen besitzt einen Wagenpaß für historische Automobile der Periode F in der GTS Klasse.